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Die Zusammensetzung
und ihre Tücken

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Die Zusammensetzung

Untertitel

Die drei Arten der Deklaration auf dem Futter

Futtermittelhersteller sind verpflichtet, die Verpackungen mit ihren Inhalten zu deklarieren. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Es führt kein Weg daran vorbei.

Die Deklaration auf dem Futter kennt jedoch auch ihre Grauzonen. Theoretisch müssen alle Inhaltsstoffe aufgelistet werden.

In vielen Fällen genügt dem Gesetzgeber jedoch eine grobe Überschrift. So wird vor allem bei den billig produzierten, minderwertigen Fertigfuttern nicht jede einzelne Zutat gelistet, sondern schlicht die Lebensmittelart genannt. Nicht alle Hersteller listen die Inhaltsstoffe detailliert auf und verzichten auf irreführende Beschreibungen.

Drei Deklarationen sind gängig:

Die geschlossene Deklaration 

Die geschlossene Deklaration ist die, bei welcher Hunde- und Katzenhalter ganz besondere Vorsicht walten lassen müssen. Sie ist die am wenigsten transparente. Die Inhaltsstoffe sind in Lebensmittelgruppen eingeteilt und nur sehr grob zu erraten.

So werden die genauen Bestandteile gar nicht erst genannt.

Statt 5% Mais und 5% Reis werden simpel „Getreide“ oder „Pflanzliche Nebenerzeugnisse“ gelistet. Diese können theoretisch aus Mais und Reis bestehen, es kann sich aber auch um alte Brotreste, Sojamehl oder Körnerschalen handeln. Das ist per se erst einmal schlecht und zeugt nicht von Qualität.

Inhaltsstoffe werden bei der geschlossenen Deklaration ohne Prozentangabe in Futtermittelgruppen aufgeteilt.
Dies sieht in etwa so aus:

  • Hühnerfleisch (mind. 4%)

  • Tierische Nebenerzeugnisse

  • Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse

Kommen wir zu den tierischen Nebenerzeugnisse. Diese sollten neben einem hohen Muskelfleischanteil möglichst aus vitalstoffreichen, einzeln aufgelisteten Organen wie Leber, Niere, Herz, Magen, Lunge oder Milz bestehen.

Tun sie bei dieser Deklaration in den allermeisten Fällen nicht. Tierische Nebenerzeugnisse bestehen häufig aus billigen Schlachtabfällen, welche kaum ein Tier freiwillig fressen würde: Schnäbel, Krallen, Hufe, Fell, Federn oder Hörner sind wahrscheinlichere Bestandteile bei einer geschlossenen Deklaration.

Werden neben den tierischen Nebenerzeugnissen des Weiteren Tiermehle erwähnt, macht es einen Unterschied ob „Hühnermehl“ oder „Hühnerfleischmehl“ auf der Verpackung steht.

Hühnermehl kann jeden Bestandteil des Huhns bedeuten.

Wird nicht explizit Hühnerfleischmehl deklariert, kann es sich bei den 4% Huhn auch um Hühnerfedern, Hühnerfüße oder Hühnerschnäbel handeln.

Ganz ähnlich ist die Situation bei den sogenannten pflanzlichen Nebenerzeugnissen. Statt hochwertiges Gemüse und Kräuter handelt es sich hierbei möglicherweise und nicht selten um Abfälle der Getreideindustrie.

Diese Abfälle können aus alten Nudeln,

Brotresten, Pflanzenmehlen, Sojabestandteilen oder

den Schalen verarbeiteter Körner

bestehen. Nichts davon sollte bei einem Tier im Futternapf landen. Solch eine Ernährung macht krank und dick.

Die geschlossene Deklaration auf einem Hundefutter verdient keine Kaufempfehlung. Sie zeugt davon, dass Marken die wahren Inhaltsstoffe zu verschleiern versuchen und kann bei Allergikern aufgrund der nicht vorhandenen Informationen zu den Inhaltsstoffen gesundheitliche Probleme verursachen.

Die halboffene Deklaration auf dem Futter:

Die halboffene Deklaration ist um ein ganzes Stück transparenter als die geschlossene Deklaration, da sie alle Inhaltsstoffe und Zutaten einzeln auflistet. Ihr großes Problem dabei, die Prozentangaben werden nicht mit angegeben. So steht in der halboffenen Deklaration zwar was drin ist, jedoch nicht wieviel von allem. Meist ist der Muskelfleischanteil mit einer Prozentzahl betitelt, beispielsweise 50% Hühnerfleisch. Woraus die restlichen 50% des Futters bestehen, bleibt im Detail jedoch ein Rätsel.

Eine halboffene Deklaration sieht zum Beispiel so aus:

  • 50 % Hühnerfleisch

  • Reis

  • Mais

  • Geflügelfleischmehl

  • Lachsöl

  • Kokosöl

  • Löwenzahl

  • Kapuzinerkresse

Für Allergiker hat diese Deklaration gegenüber der geschlossenen Deklaration den Vorteil, dass alle Inhaltsstoffe im Detail bekannt sind. Nicht bekannt ist hingegen, wie viel Getreide, wieviel Öl und wieviele Kräuter enthalten sind. Möchte ein Hundebesitzer zum Beispiel Öle dazu füttern, fällt es schwer die richtige Dosis zu finden, da nicht bekannt ist, wie viel Öl bereits im Futter enthalten ist.

Generell werden die prozentual am höchsten verwendeten Zutaten
der Reihe nach von oben nach unten gelistet.

Dennoch ist nicht bekannt, ob es sich nun um 45% Reis handelt und der Rest nur wenige Prozente ausmacht oder ob sich die Mengen der Zutaten gleichmäßig über die Liste verteilen und Reis nur 14,28% Prozent der Gesamtmasse ausmacht. Dies ist das Problem der halboffenen Deklaration.

Die offene Deklaration auf dem Futter:

Sie ist die Königin der Deklarationen, die offene Deklaration. Transparent und detailliert gibt sie nicht nur an, was genau sich im Futter befindet, sondern auch wie viel Prozent von welcher Zutat das Futter beinhaltet.

Eine offene Deklaration verspricht jedoch noch kein gutes Futter. Auch wenn Zutaten offen Deklariert wurden, müssen sie nicht zwangsläufig gesund und gut für das Tier sein.

Die offene Deklaration gibt dem Besitzer aber die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und als mündiger Kunde selbst zu entscheiden, was er da kauft.

Die offene Deklaration eines guten Futters kann folgendermaßen aussehen:

  • 87 % Bio-Truthahn bestehend aus Brust, Hals, Magen, Herz und Leber

  • 6 % Bio-Zucchini

  • 5 % Bio-Kürbis

  • 1 % Bio-Leinsamenöl

  • 1 % Bio-Löwenzahn

Deklaration der tierische Proteinquelle als entscheidendes Kriterium

Der wichtigste Faktor der Deklaration auf dem Futter ist die Information rund um das enthaltene Fleisch. Dabei spielt es weniger eine Rolle, dass der Fleischanteil möglichst hoch ist. Es geht mehr darum, um welches Fleisch es sich handelt und wie dieses verarbeitet wurde.

Handelt es sich um Tiermehl, sollte unbedingt das Wort Fleischmehl, zum Beispiel Hühnerfleischmehl, enthalten sein und nicht nur Mehl, wie etwa Hühnermehl. Nur so kann sichergestellt werden, dass es sich wirklich um Fleisch handelt und nicht um bloße Hühnerbestandteile wie Hühnerfedern oder Hühnerschnäbel.

Auch der Prozentsatz des Fleisches spielt eine Rolle.

Die meisten schlechten Billigfuttersorten enthalten laut Deklaration etwa 4 %Fleisch.

Will eine Marke ein Futter mit einer bestimmten Fleischsorte im Titel verkaufen, muss diese Fleischsorte mindestens zu 4 % enthalten sein. Woraus die restlichen 96 %bestehen, interessiert den Gesetzgeber weniger.

Steht auf der Verpackung beispielsweise „mit Huhn“ oder “feine Rinderhäppchen“, müssen gerade einmal 4% der genannten Tiere enthalten sein.

So schreibt es der Gesetzgeber vor. Wie viel Huhn genau enthalten ist, weiß niemand außer der Hersteller. Es kann davon ausgegangen werden, dass die 4 % kaum überschritten wurden. Andersherum muss ein Fleischanteil von 90% noch lange kein gutes Futter ausmachen.

Ein Hund ist im Gegensatz zur Katze kein hauptsächlicher Fleischfresser.

Während die Katze, und übrigens auch der Wolf, rund 95-97% Fleisch und 5-3% pflanzliche Ballaststoffe im Futter haben sollten, ist der Hund durch Jahrtausende lange Evolution an der Seite des Menschen und entsprechenden Veränderungen der Darmflora mit einer Fleischmenge zwischen 60 und 80% und einem pflanzlichen Anteil von 20 bis 40% glücklich.

Der unterschied mit der Klammer

Jeder von uns möchte nur das aller Beste für sein Liebling. Nichts ist gut genug. Und wir tun uns schwer, sich für das richtig zu entscheiden, da die Auswahl sehr groß in unseren Tierbedarfsanbieter vor Ort ist.

Toll, dass es die Werbung gibt. Sie zeigt uns glückliche, gesunde Tiere.


Doch sind sie auch wirklich gesund?

Wie sollen wir es erkennen, was gut und was schlecht ist?

Eine Garantie von qualitätsreichen Zutaten kann nur der Hersteller geben. Wir selber können jedoch auf folgende Tricks achten:

Im oberen Abschnitt sind die drei unterschiedlichen Deklarationen dargestellt. Aus dem können wir entnehmen, dass eine geschlossene Deklaration nicht empfehlenswert ist.

Selbstverständlich ist eine Tiernahrung ohne Getreide zu bevorzugen, um mögliche Glutenintoleranz oder die Bildung von Allergien nicht zu provozieren.

Doch warum steht auf dem einen Futter der Prozentsatz in Klammer und bei dem anderen nicht?

Steht der Prozentsatz ohne Klammer vor dem Bestandteil handelt es sich um die tatsächliche Inhaltsmenge. Unabhängig der Qualität.

Steht der Prozentsatz mit Klammer nach dem Bestandteil handelt es sich um den prozentualen Anteil für einem Stück X. Zum Beispiel 50% von einem Stück Rinderherz.

Somit kann als weitere Orientierung darauf geachtet werden, dass die Prozentangabe nicht in Klammer steht.

FAZIT:

Suche ich als Tierliebhaber nach einem guten Futter für mein Liebling, kann ich auf folgendes achten:

  1. offene oder halboffene Deklaration

  2. Hohe Fleischteil für mein Haustier: 
    Katze: mindestens 70-80%
    Hund: mindestens 50-70%

  3. Prozentangabe ohne Klammer

Siehe auch die Inhalte der FAQ

Beispiel von sehr fragwürdigen Deklarationen:

Sorte mit Hühnchen:

Deklaration:

Lunge, Kehle, Fleischgrieben, Hühnchen (mind. 4%,) Niere, Leber Schweinepfoten, Mineralie, Vitamine

Fütterungsempfehlung für eine durchschnittliche Katze 4-5kg beträgt 400g - 500g

Erklärung:

Das Futter besteht hauptsächlich aus Innereien. Innereien in kleinen Mengen sind durchaus gesund, weil sie sehr vitaminhaltig sind. Aber als Hauptbestandteil der täglichen Ernährung sind sie nicht geeignet. Katzen in freier Natur lassen Innereien oft liegen und fressen sie nur bei Bedarf. Nicht erkennbar ist, ob überhaupt Muskelfleisch enthalten ist.

4% geben lediglich an, wie viel von der geschmacksgebenden Komponente enthalten ist. Es kann sich hierbei um alles vom Huhn handeln.

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